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Von Wäldern und Wiesen

Judith Winter • Feb. 11, 2021

Amateur oder Profi - zeig, was in dir steckt!

Heute hatten wir Kontakt zu einem potentiellen neuen Auftraggeber. Meine Mitarbeiterin kam zu mir und meinte: "Das ist ein harter Hund. Er hat ausdrücklich gesagt: "Ich will keinen Wald- und Wiesenanbieter. Ich will was Anderes und was Neues". Daraufhin habe ich ihr gesagt: "Wie gut, dass wir AußerGewöhnlich sind."

Und trotzdem sitze ich hier und denke über dieses Gespräch nach, obwohl ich gar nicht dabei gewesen bin. Ich musste erst einmal googeln, was er mit "Wald und Wiesen-Anbieter" meint. Er beschreibt wohl Anbieter, die viel versprechen, es aber dann nicht in die Tat umgesetzt bekommen: Gut gemeint, schlecht gemacht. Gewollt, aber nicht gekonnt. Amateure, keine Profis. 

Ich kann ihn so gut verstehen. Ich will auch keine leeren Versprechungen. Ich hasse Inkompetenz und fehlende Zuverlässigkeit ebenso wie alte Angebote, die nur ein neues Etikett bekommen. Ich will Begeisterung, Innovation, Zielerreichung.

Und trotzdem ist diese Aussage auch eine Ansage. Sie lässt mich darüber nachdenken, ob mein Unternehmen meinen eigenen Ansprüchen genügt. Sind wir so gut, wie ich denke? Immerhin arbeiten wir mit und durch Menschen, und menschliches Versagen ist eine gute Fehlerquelle. Worauf es ankommt, sind Strukturen, Prozesse und eine Firmenkultur, die das Streben nach dem außergewöhnlich Gutem verinnerlicht hat. Das alles haben wir, das sind wir. Es wird uns nicht vor Fehltritten bewahren, aber es ist die Basis für unseren Erfolg, oder wie mein Qualitätsmanager sagen würde "für unser erarbeitetes Glück."

Witzigerweise erinnern mich diese Gedanken stark an die Situation, in der unsere Kunden jeden Tag vor Bewerbungsgesprächen stecken: Wer bin ich? Was habe ich (tatsächlich!) zu bieten? Wo bin ich mehr Schein als Sein, wo muss ich mich verbessern, um wirklich ein bereicherndes Mitglied in meinem Kollegenteam werden zu können? Welche Strategien habe ich, um meinen Erfolg so gut wie möglich abzusichern? Diese Fragen gehen an den Kern unseres Seins. Sie benötigen Reflexion, Ehrlichkeit, planerisches Denken. Wenn wir uns trauen, Antworten auf diese Fragen zu finden, dann haben wir ein Fundament, auf dem wir sicher stehen. Dann haut uns kein Personaler oder Auftraggeber mehr um indem er fragt: "Sind Sie jetzt eigentlich ein Wald- und Wiesenbewerber oder machen Sie tatsächlich einen Unterschied?!"

Es gibt viel Inkompetenz auf der Welt, niemand ist sicher davor - egal ob wir sie selbst produzieren, oder ob wir davon mitgerissen werden. Die Frage nach dem Unterschied und die daraus abgeleiteten Handlungsschritte sind Stufen hinaus aus dem Sumpf des Gewöhnlichen hinein in eine Welt, die Einzigartigkeit und Qualität schätzt. Mitten hinein ins AußerGewöhnliche.

Ich kann dir nicht sagen: "Sei AußerGewöhnlich, und jeder Personaler wird dich lieben." Ich kann auch nicht meiner Mitarbeiterin sagen: "Wir sind AußerGewöhnlich, deswegen kriegen wir diesen Auftrag ganz sicher". Einzigartigkeit grenzt ab, schärft das Profil, zeigt Grenzen auf. Manche Entscheider bevorzugen den "Einheitsbrei", weil dieser einfacher in Strukturen eingebaut werden kann. Aber diese Homogenität wird Wachstum verhindern. Deswegen: Wenn du die Stelle nicht bekommst, dann ist das vielleicht auch ein Hinweis darauf, dass es für dich nicht gepasst hat. Finde die Stelle, in der dein Selbst geschätzt wird und du hast einen Platz, an dem du dich einbringen, weiter wachsen und Erfolge einheimsen kannst. Wir machen es auch so - lass uns mutig und außergewöhnlich vorwärts gehen und sehen, was passiert.

Übrigens: Wenn du hier schon Erfolge zu vermelden hast, schreib mir - wir feiern deinen Erfolg mit dir.
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